HLTM zeigt Klassenzimmerstück

Ändern Leben

Sophie Scholl (1921-1943) und Malala Yousafzai (1997 geboren)

Das Hessische Landestheater geht neue Wege. Anders als gewohnt gibt es nicht die Bühne und den Zuschauerraum, indem die Stühle stehen und das Publikum die Hälse reckt, um etwas sehen zu können. 

Beim Klassenzimmerstück wird ein völlig neuer Bühnenraum geschaffen! Die Atmosphäre ist ungewohnt, aber schnell vertraulich. Im Kleinen spielt sich etwas ab, nicht auf großer Bühne. Schon kurz nach dem Betreten des Raums schweifen die Blicke entlang einer langen, weißen Tafel mit drei schlichten Vasen, aus denen weiße Rosen ragen. Die Schüler haben Platz genommen. Zwei junge Frauen ebenfalls in weißer Kleidung betreten den Raum.

Zwei Frauen, die in verschiedenen Jahrzehnten in unterschiedlichen Teilen dieser Erde, in ganz verschiedenen Welten geboren wurden, treffen sich. Eine solche Begegnung kann nur im Theater stattfinden. Beide wollten die Ungerechtigkeit ihrer Zeit verändern. Beide verlangen nach Bildung, beide verlangen nach Gerechtigkeit, beide verlangen nach der Gestaltung einer guten Zukunft und dazu wird das junge Publikum aufgefordert, mitzumachen.

Dann geht es los mit bedeutenden Gedanken, die auch in die Köpfe der Schüler und Schülerinnen von heute eindringen. Nie alles, aber einiges nimmt jeder mit. Bei manchen sind es mehr die Fragen, die nun das Gesehene und Gehörte ordnen wollen. Mit dem geweckten Interesse, dem Kopfschütteln der anderen oder dem Lächeln einiger werden Erklärungen gesucht. Es wurden wertvolle Impulse gesetzt, das Stück geht weiter auch nach dem Verlassen des Klassenzimmers, was für kurze Zeit zur Bühne geworden war. 

Es gehört zum Konzept, dass man sich zusammensetzt und über das Erlebte spricht. Die Theaterpädagogin sortiert die Gedanken der Schüler und Schülerinnen in einem anderen Raum. Einige Sätze wie: „Ein Stift und ein Buch können die Welt verändern“ oder „Es ist schön, so unterschiedlich sein zu dürfen“ bleiben in den Köpfen. 

Autorin: A.Dittschar